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[...] If you can apply yourself to the work over and over again, you will become smart, no matter how dumb you are, and you will become strong, no matter how weak you are. Confucius said: “I learn insatiably.” To train in this art likewise requires that quality of insatiable learning.
Chen Ziming, "The Inherited Chen Family Taiji Boxing Art", 1932
Translation Paul Brennan 2017
Chen Family Gongfu ist eine andere Art "Chen-Stil Taijiquan" zu sagen. Oft enthalten das Wort "Taiji" (oder Tai Chi) viele vorgefasste Ideen und Bilder, die man erstmal am besten beiseite lassen sollte.
Die Verwendung des Wortes „Gongfu“ betont den Lernprozess, der auf Fleiß basiert und zum Erwerb von echten Fähigkeiten führt. Außerdem wird unser Stil auch „Taiji Gongfu“ genannt.
Es handelt sich um eine reichhaltige Praxis, die aus einer langen Tradition stammt und einen Wissensschatz umfasst.
"Taiji" ist grundsätzlich das äußerste Prinzip in der chinesischen Philosophie, das Zusammenspiel von Yin und Yang: ☯.
"Quan" bedeutet auf Chinesisch Faust und viele Kampfkünste (Boxkünste) in China werden "Quan" genannt. So könnte man sagen, dass Taijiquan die Boxkunst von Yin und Yang darstellt. Die Idee von Yin und Yang liegt aber vielen chinesischen Kampfkünsten zugrunde, nicht nur Taijiquan.
Ein einfaches vielfach auf den menschlichen Körper aufgetragenes Konzept wie Yin/Yang führt zur Komplexität. Sich durch diese Kunst voranzukommen, Kraft, Einsichten und Fähigkeiten zu erlangen, ist ein lebenslanges Abenteuer mit einem klaren Fortschrittplan und klaren Methoden.
Den Gongfu-Weg zu gehen bedeutet, dass man es letztendlich selbst üben und herausfinden muss: Es geht nicht nur darum, den Lehrer während des Unterrichts nachzuahmen.
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Im Internet findet man schnell Tutorials für alles mögliche. In früheren Zeiten war ein solches Archivgut nicht verfügbar. Man musste Fähigkeiten selbst lernen oder mit Hilfe von Menschen um sich herum, die sie zuvor gelernt hatten. Handwerkliche Fähigkeiten wurden oft innerhalb einer Familie und über mehrere Generationen hinweg weitergegeben. So konnten sich Familien beispielsweise auf Tischlerei oder Schmieden spezialisieren und Fertigkeiten entwickeln. Solche Fähigkeiten, die durch viele Jahre harter Arbeit erworben und gemeistert werden, werden im Chinesischen Gongfu (功夫) genannt – ein Begriff, der im Westen mit der alternativen Schreibweise "Kungfu" mehr bekannt ist, obwohl er ursprünglich nicht spezifisch für Kampfkünste verwendet wird.
Die Fertigkeiten, die in der Chen Familie gezeigt werden, beinhalten ein vergleichbares handwerkliches Können. Die Bevölkerung in den ländlichen Dörfern musste sich gegen Banditen wehren, während sie noch auf den Feldern arbeiten konnte. Es musste eine Disziplin entwickelt werden, um etwas Selbstverteidigung zu lehren und gleichzeitig den Körper nachhaltig zu trainieren und schützen. Taijiquan, zusammen mit anderen chinesischen Kampfkünsten, entstand langsam durch die Kombination vieler Diszipline: eine daoistische Alchemie, die die Kultivierung des Körpers und Geistes fördert, eine jahrhundertealte Tradition in der Medizin, meditative Praxen und Achtsamkeitsschulung, gymnastische Übungen sowie alte Konzepte und Strategien der Kriegsführung. Diese verschiedenen Lehren bilden ein System, das über viele Generationen hinweg aufgebaut, weitergegeben, gepflegt und verbessert wurde und ein sehr anspruchsvolles Niveau erreicht hat.
Chen Fake (1887-1957) ist derjenige, der 1928 nach Peking zog und als erster Taijiquan im Chen-Stil außerhalb des Chen Dorfes (Chenjiagou) unterrichtete. Dort erlangte er bald einen guten Ruf und unterrichtete viele Schüler. Er gab sein ganzes Wissen an seinen Sohn Chen Zhaokui (1928-1981) weiter, der hart trainierte, um Gongfu zu entwickeln, und reiste in viele Städte Chinas, um das Taijiquan seiner Familie weiterzugeben. Zu seinen Schülern zählten berühmte Persönlichkeiten wie Chen Xiaowang, Chen Zhenglei oder Wang Xian. Er unterrichtete seinen einzigen Sohn Chen Yu (1962), der ihn schon sehr früh auf seinen Reisen zum Taiji-Unterrichten begleitete und unterstützte. Nabil Ranné (1975) lernt von ihm als direkter Schüler seit 2007 und 2009 hat er das Chen Taiji Network Deutschland (CTND) mitbegründet. Ich lerne seit 2011 von ihm und der CTND "Familie".
Traditionell gehört diese Linie nicht zu Schulen wie laojia (alte Form) oder xinjia (neue Form). Stattdessen sprechen wir von Gongfujia (Gongfu-Rahmen) - Chen Yu erwähnt, dass weder sein Vater noch Großvater von unterschiedlichen "Jia" gesprochen haben, diese unterschiedlichen Begriffe wurden erst später in der 80er Jahre verwendet. Das Erlernen des Gongfujia (Gongfu-Rahmen) bedeutet, jeder winzigen Bewegung schließlich einen Sinn und die entsprechende Kraft zu verleihen. Der Körper integriert langsam eine präzise Bewegungsmethode und mit Entspannung wird jede Haltung zu jeder Zeit mit Kraft gefüllt.